Brustaufbau mit Silikonimplantat: Wie sieht die Diagnostik danach aus?

Frage zur Diagnostik (Nachsorge) nach Brustaufbau mit Silikonimplantat:

Ich bin 40 Jahre alt. Im Juli 1996 tastete ich einen kirschgroßen Knoten in der linken Brust, medial gelegen. Wenige Tage später Mammographie, der Radiologe legte sich fest:" kein pathologischer Befund". Trotzdem auf mein Drängen hin OP noch in derselben Woche. 1,6cm großes, wenig differenziertes, überwiegend medullär wachsendes, invasives Karzinom. Metastasen in 2 von 15 Lymphknoten, max. Durchmesser 1cm, auf die Lymphknoten beschränkt. pT1c pN1bi G3. Progesteronrezeptor schwach positiv, Östrogenrezeptor negativ. Auf meinen Wunsch hin erfolgte eine Ablatio (... - ich wollte so viel Sicherheit wie möglich).

CMF-Therapie wurde subjektiv schlecht vertragen, Abbruch nach der 1. Gabe. Keine Bestrahlung. Tumormarker prä- u. postoperativ sowie im Verlauf unauffällig. Knochenszintigramme unauffällig. Keine Ovarektomie o.ä.. Nachsorge regelmäßig, kein Anhalt für Rezidiv. In der ersten Zeit Misteltherapie sowie hochdosiert Vitamine.

1997- 99 Brustaufbau mit Silikonimplantat, Mamillienrekonstruktion.

Nun meine Frage:

Da Mammographien nach Aussage der Klinik ..., nach Implantation
von Silikon nicht möglich sind - wie ist jetzt vorzugehen? Kommt auch ein MRT in Frage? Wenn ja, in welchen zeitlichen Abständen? Wie finde ich jemanden, der qualifizierte Mammasonographien macht?

Insgesamt fühle ich mich von den hiesigen Kollegen wenig ernst genommen und nicht besonders gut betreut. Es ist mir klar, das nach dem histologischen Befund und nach Abbruch der CMF-Therapie die Prognose nicht die allerbeste ist. Gesundheitlich fühle ich mich aber wohl, auch meine Lebenssituation hat sich stabilisiert.

Was empfehlen Sie bzgl. Nachsorge und Diagnostik?

Antwort:
Nach allem was Sie berichten, hatten Sie ja wohl Glück. Das medulläre Karzinom hat an sich schon eine relativ gute Prognose, wenngleich das durch das G3 Profil des Tumors etwas relativiert wird. 2 befallene Lymphknoten sind von der Heilungschance wie "nicht befallen" zu bewerten und sie leben 4 Jahre rezidiv-und metastasenfrei. Hierzu meinen Glückwunsch!

Was nun die Nachsorge betrifft so bleiben nur Sonographie, MRT und PET. Die Sonographie sollten Sie halbjährlich durchführen lassen (möglichst auch mit 3-D-Ultraschall), wo kann ich von hier aus natürlich nicht sagen.

Ich weiß nicht, ob Ihre Prothesen subpectoral implantiert wurden. Wenn ja, dann wäre die MRT bei unauffälliger Sonographie alle 2 Jahre sinnvoll, wenn nicht würde ich sie jährlich bis 1 1/2 jährlich durchführen lassen. Mit einer PET-Untersuchung ließe sich feststellen, ob sich irgendwo im Körper eine Metastase entwickelt. Diese Methode benötigen Sie aber nicht, wenn Sie sich wohl fühlen und nichts Pathologisches vorliegt.

Was Sie hiervon realisieren, hängt letztendlich von Ihrem Geldbeutel, Ihrer Krankenkasse und Ihrer persönlichen Einstellung diesen technischen Verfahren gegenüber ab, vor allem auch Ihrer Lebensphilosophie. Eine Mammographie bringt bei Silikonprothesen nicht viel, wenn nicht reichlich Restparenchym vorhanden ist, in dem man mammographisch nach Mikrokalk suchen kann. Den sieht man nicht im Ultraschall und auch nicht beim Kernspin. Aber bezüglich der Rezidivdiagnostik ist dies nicht unbedingt notwendig, denn  die medullären Tumoren verkalken nicht.

Ich wünsche Ihnen weiterhin alles Gute. Wenn Sie Probleme haben melden Sie sich.

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